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Der Besucher-Strom am Grab von Papst Johannes Paul II. in Rom unter dem Petersdom reißt nicht ab.

Bis zu 20 000 Menschen würden täglich gezählt, berichtete die Zeitung „Il Messaggero“ am Freitag unter Berufung auf den Generalvikar für den Vatikan, Angelo Comastri.

Vor dem Tod von Johannes Paul II. im Apil 2005 besuchten höchstens ein paar Hundert Gläubige die Papst-Gräber unter dem Petersdom. Sechs Tage nach seinem Tod am 2. April 2005 war Johannes Paul in den vatikanischen Grotten beigesetzt worden. Dort sind über 20 Papst-Gräber in der Nähe des Grabes des Apostels Petrus angeordnet.

Eine baldige Seligsprechung von Papst Johannes Paul II ist wahrscheinlich geworden.Bereits zur Trauerfeier nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. hatten die angereisten Gläubigen mit ihrem Sprechchor „Santo subito!“ die sofortige Heiligsprechung des polnischen Papstes gefordert. Papst Benedikt XVI setzte das Seligsprechungsverfahren bereits drei Monate nach dem Tod seines Vorgängers ein. Das Kirchenrecht sieht hierfür im Regelfall eine Frist von fünf Jahren vor. Um einen Menschen selig sprechen zu können, muss mindestens ein "Wunder" nach dem Tod der entsprechenden Person gewirkt haben. Der Vatikan wurde jedoch regelrecht mit Hinweisen auf "Wunder" überflutet. So soll durch Karol Józef Wojty³a, so der bürgerliche Name des verstorbenen Papstes, ein Mann aus dem Koma erwacht sein, eine Frau soll von ihrer Gleichgewichtsstörung geheilt worden sein und eine Polin sei nach zehn kinderlosen Jahren schwanger geworden. Das "Wunder", das für die Seligsprechung aber herangezogen werden soll, ist nach Angaben der italienischen Tageszeitung  in Frankreich geschehen. Hier habe eine Klosterfrau im April letzten Jahres zu dem verstorbenen Papst gebetet und ihn gebeten, sie von ihrer Parkinson-Krankheit zu heilen. Die Heilung geschah tatsächlich und konnte nicht wissenschaftlich erklärt werden. Der Papst hatte selbst an Parkinson gelitten.

TODESTAG VON PAPST JOHANNES PAUL II.
Überall leuchten Kerzen, Flaggen aller Herren Länder flackern im Abendwind, ein Chor singt feierliche Kirchenlieder. Mehr als hunderttausend Menschen haben am ersten Todestag von Johannes Paul II. auf dem Petersplatz in Rom noch einmal Abschied genommen. Weltweit gedachten Katholiken dem Tod von Karol Wojtyla.

Kurz vor 21.37 Uhr - dem Zeitpunkt, an dem Karol Wojtyla vor einem Jahr aus dem Leben geschieden war - öffnete sich das Fenster der Papstwohnung. Benedikt XVI. wandte sich an die Gläubigen und betete mit ihnen den Rosenkranz. Im mittäglichen Angelussegen hatte Benedikt bereits an die leidvollen letzten Tage im Leben seines Vorgängers erinnert. "Johannes Paul II. starb, wie er immer gelebt hat, belebt von einem unbezähmbaren Vertrauen in den Glauben, Gott ergeben und sich anvertrauend der heiligen Maria." Während der Nachtwache sollten auch Texte von Johannes Paul verlesen werden.

Auch in ganz Polen wurde am Sonntag in zahlreichen Messen an Johannes Paul erinnert. Staatspräsident Lech Kaczynski und Ministerpräsident Kazimierz Marcinkiewicz besuchten einen Gottesdienst in Lagiewniki in der Nähe von Krakau. Die Messe, bei der für eine baldige Selig- und Heiligsprechung gebetet wurde, leitete der ehemalige Privatsekretär Johannes Pauls, Kardinal Stanislaw Dziwisz. Der verstorbene Papst habe einen Beitrag zur "fundamentalen Umformung der Welt" geleistet, sagte Dziwisz.

Freude über Heiligkeit statt Trauer

Am Abend wurde die Ansprache Benedikts aus dem Vatikan live nach Krakau übertragen. Auf dem Platz vor dem Bischofspalast hatten sich zigtausende Christen versammelt, auch sie hielten Kerzen in den Händen. Vor einem Jahr beteten die Menschen am selben Ort für das Leben des Papstes. "Heute ist die Stimmung eine andere", sagte die Nonne Krystyna Samborska. "Damals waren wir voll Trauer, jetzt sind wir voll Freude über seine Heiligkeit, auch wenn sie noch nicht offiziell bestätigt ist."

In Mexiko versammelten sich Zehntausende vor der Basilika der Jungfrau von Guadalupe. Viele der Gläubigen benutzten Handspiegel, um das Licht der Morgensonne zu reflektieren und mit ihr ihre Liebe in den Himmel zu senden. Auf der Fahne einer Gruppe stand: "Juan Pablo II. Gottes Athlet." "Für alles, was er getan hat, nennen wir ihn 'Juan Pablo den Großen'", sagte Kardinal Norberto Rivera, Erzbischof von Mexiko-Stadt.

Tausende Menschen verschiedener Glaubensrichtungen begingen in Indien den Todestag Johannes Pauls. Der Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, und die Nachfolgerin von Mutter Theresa, Schwester Mirmala, leiteten einen Gottesdienst in Neu-Delhi, an dem auch Hindus und Angehörige anderer nichtchristlicher Religionen teilnahmen. Sie feierten den Papst als eine Person, die den Frieden verkörpert habe.

Auf vielen Veranstaltungen von Mexiko bis nach Krakau wurde die rasche Selig- oder gar Heiligsprechung des verstorbenen Papstes gefordert. In den Chor reihte sich auch der Kölner Kardinal Meisner ein. Er sei selbst Zeuge in dem Prozess, sagte Meisner. Selig- und Heiligsprechungen nehme aber eigentlich das Volk Gottes vor, das sei in der Urkirche so üblich gewesen. Jeden Tag besuchten 25.000 Menschen das Papst-Grab in Rom. "Deswegen sage auch ich: Sancto subito! ('sofort heilig'), wie es die vielen Transparente bei der Beerdigung zeigten", betonte Meisner.

Statue von Papst Johannes Paul II.
Erstmals in Ostdeutschland hat Papst Johannes Paul II. (1920-2005) ein Denkmal erhalten. Es steht im Kloster St. Marienthal in Sachsen und wurde am Freitag, 07.11.2008, vom Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, in Anwesenheit von mehreren hundert Gästen aus Deutschland und Polen, darunter die Bischöfe von Dresden-Meißen, Görlitz, Liegnitz und dem Hildesheimer Altbischof gesegnet. Die Bronzeskulptur blickt auf das Klostergebäude und hat damit den Blick auch nach Osten, auf Polen gerichtet. Die etwa 2,20 Meter hohe Statue ist nach Altötting, Hannover und Hamburg die vierte Statue des früheren katholischen Kirchenoberhaupts in Deutschland. Nuntius Perisset würdigte im Rahmen einer Festakademie Papst Johannes Paul II. als Brückenbauer zwischen den Völkern. Die Statue stammt aus der Werkstatt des bayerischen Kunstgießers Otto Strehle nach einem Entwurf des Künstlers Leo Mol, der in der Ukraine geboren wurde und später nach Kanada auswanderte. Sie ist identisch mit dem Papstdenkmal im Wallfahrtsort Altötting.

Seligsprechung von Johannes Paul II.

Vatikan - Der verstorbene Papst Johannes Paul Ii. soll nun doch früher selig gesprochen werden als erwartet.

Wie die "Netzeitung" berichtet, hat Papst Benedikt Xvi. überraschend den Prozess zur Seligsprechung seines verstorbenen Vorgängers eröffnet. Normalerweise muss nach dem Tod eine fünfjährige Wartezeit ausgesetzt werden, bis jemand heilig gesprochen werden kann. Diese übliche Wartezeit wurde in diesem Fall aber von dem aktuellen Papst ausgesetzt. Bischöfe und Kardinäle auf aller Welt zeigten sich nach Presseberichten über diese Entscheidung sehr erfreut. Der Krakauer Kardinal Franciszek Macharski sagte: "Das ist eine ungeheure Freude."

Die Seligsprechung von Johannes Paul Ii. kann allerdings noch einige Jahre dauern. Zunächst müssten Dokumente und persönliche Schriftstücke des verstorbenen Papstes gesammelt und gesichtet werden, dann müssten Zeugen aus der ganzen Welt vor Kirchentribunalen aussagen und die Ergebnisse Historikern, Theologen, Bischöfen und Kardinälen zur Prüfung vorgelegt werden.

Bei der Beisetzung von Johannes Paul Ii. hatten Gläubige bereits eine sofortige Selig- und Heiligsprechung gefordert. Normalerweise dauert es Jahrzehnte, bis die katholische Kirche Gläubige selig spricht (Fan-Lexikon berichtete).

Eine Ausnahme war allerdings bereits für Mutter Teresa gemacht worden. Die Ordenssschwester war 2003 sechs Jahre nach ihrem Tod in den Stand der Seligen erhoben worden. Es war eine der schnellsten Seligsprechungen in der Kirchengeschichte.

Papst Johannes Paul Ii. verstarb am 02. April diesen Jahres um 21.37 Uhr in seinen Privatgemächern im Vatikan

Seligsprechungsprozess

Wenige Wochen nach dem Tod des Papstes, am 13. Mai 2005, dem Jahrestag des Attentats von 1981, gab Papst Benedikt XVI. die Absicht bekannt, den Seligsprechungsprozess baldmöglichst einzuleiten. Er setzte für diese Entscheidung die kirchenrechtlichen Bestimmungen außer Kraft, nach denen dieser Prozess frühestens fünf Jahre nach dem Tod des Betreffenden eröffnet werden soll. So war es möglich, den Prozess bereits am 28. Juni 2005 in der feierlichen Vesper zum Hochfest Petrus und Paulus in der Lateranbasilika zu eröffnen. Für die Durchführung des Seligsprechungsprozesses war die Diözese Rom verantwortlich.

Kurz vor dem ersten Todestag beendete das Krakauer Tribunal seine Untersuchungen über das Leben des Papstes bis zu seiner Wahl. Anschließend begann ein Tribunal in Rom mit der Aufarbeitung seines Pontifikats. Als das für die Seligsprechung erforderliche Wunder kam die Spontanheilung der französischen Ordensschwester Marie Simon-Pierre von der Parkinson-Krankheit in Frage.

Der auf diözesaner Ebene ablaufende Teil des Seligsprechungsprozesses wurde am 2. April 2007 in der Lateranbasilika abgeschlossen. Die dabei gesammelten Dokumente wurden von der vatikanischen Kommission ausgewertet, insbesondere wurde das angebliche Wunder auf seine Glaubwürdigkeit überprüft. Am 19. Dezember 2009 wurde ihm der Ehrentitel „Ehrwürdiger Diener Gottes“ (Venerabilis Dei servus) zuerkannt, der als Vorstufe zur Seligsprechung gilt. Hierdurch wurde sein heroischer Tugendgrad festgestellt.

Der Seligsprechungsprozess geriet 2010 ins Stocken. Die nahe und freundschaftliche Verbindung des Papstes zum nachweislich pädokriminellen Marcial Maciel, dem Ordensgründer der Legionäre Christi, wurden zum Hindernis des Verfahrens, wie Berichte der internationalen Presse darlegten. Demnach hat Papst Johannes Paul II. den Ordensmann noch gelobt und gefördert, als dessen sexuellen Übergriffe an minderjährigen Kindern bereits bekannt gewesen sein sollen. Erst sein Nachfolger Benedikt XVI. hat den Machenschaften des Ordensgründers ein Ende gesetzt.

Am 14. Januar 2011 teilte der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato, in Rom mit, dass Papst Johannes Paul II. am 1. Mai 2011 seliggesprochen werden soll.

Seligsprechung

Am 1. Mai 2011 sprach Papst Benedikt XVI. bei einer feierlichen Heiligen Messe auf dem Petersplatz Papst Johannes Paul II. selig und nahm ihn in das Verzeichnis der Heiligen und Seligen auf. Nach dem Seligsprechungsritus brachten zwei Ordensschwestern, eine davon Marie Simon-Pierre, deren Heilung im Seligsprechungsprozess als Wunder auf die Fürsprache des Seligen anerkannt worden war, ein Reliquar mit einer Ampulle, die etwas Blut von Johannes Paul II. enthält, zum Altar. Unter den hunderttausenden Menschen auf dem Petersplatz waren etwa 90 hochrangige Delegationen aus aller Welt, darunter zahlreiche Staatspräsidenten, sowie Vertreter von Königshäusern. Pilger, die auf dem Petersplatz keinen Platz mehr fanden, verfolgten die Seligsprechung auf Großleinwänden in der italienischen Hauptstadt. Insgesamt kamen etwa 1,5 Millionen Pilger nach Rom. Bereits vor der Messe war der Sarg Johannes Pauls II. vor der Confessio im Petersdom aufgebahrt worden. Papst Benedikt XVI. betete dort nach dem Gottesdienst für kurze Zeit, danach hatten die Gläubigen Gelegenheit, am Sarg vorbeizudefilieren. Bis zum Abend des 2. Mai 2011 zählte man 350.000  Menschen, die den Sarg besucht hatten. Der schlichte Holzsarg mit den sterblichen Überresten Papst Johannes Pauls II. wurde anschließend in einer kurzen Zeremonie in der Sankt-Sebastianus-Kapelle im rechten Seitenschiff des Petersdoms beigesetzt. Als Gedenktag in der Liturgie der römisch-katholischen Kirche (zunächst in den Regionalkalendern für Polen und die Stadt Rom) wurde der 22. Oktober, der Tag seiner Inthronisation im Jahre 1978, festgesetzt.